Schuon feiert sein 70-jähriges Bestehen mit einem thematisch gestalteten Super-Truck. Die Festivitäten auf dem Haiterbacher Firmengelände werden wegen der Corona-Krise in den September verschoben. Diese Entscheidung wurde auch durch die Historie des Unternehmens und dessen langjährige Bindung an die Gemeinschaft beeinflusst.
Im März wird der Neubau in Wildberg fertiggestellt. Der Standort verfügt über ein Gefahrgutlager, in dem umgehend die Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien für Pkw anläuft. Zudem investiert Schuon großflächig in die Modernisierung des Fuhrparks.
Im ungarischen Kecskemét wird eine HVO-Tankstelle in Betrieb genommen. Dieser synthetische Kraftstoff ist beinahe klimaneutral. Parallel rollt in Deutschland eine Pilotphase mit LNG-Lkw an.
Am 22. November 2017 feiert der Senior-Geschäftsführer seinen runden Geburtstag. Im Dekra Congress Centrum in Wart sind zahlreiche Familienangehörige, Freunde und langjährige Weggefährten zugegen.
Die Alfred Schuon GmbH vergibt den Planungsauftrag für ein Logistik-Center mit 9.000 Quadratmetern in Wildberg/Sulz am Eck.
Der neue Anbau in Haiterbach bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helle und einladende Büroräume. Er wird im Januar bezogen, parallel starten die vier Monate dauernden Renovierungsarbeiten im Bestandsgebäude. Die Schuon-Gruppe erwirtschaftet im Jahr 2017 einen Umsatz von knapp 70 Millionen Euro.
Im Juni wird die Alfred Schuon Logistik Kft. gegründet. Sie übernimmt das Grundstück in Kecskemét und vergibt den Planungsauftrag für eine 24.000 Quadratmeter große Logistikimmobilie.
Die provisorischen Bürocontainer im Bühlwiesenweg werden abgebrochen, um einen modernen Büro-Anbau zu errichten. Zudem wird das Stammkapital der Alfred Schuon GmbH auf vier Millionen Euro erhöht. Auch die Eigenmittel der Alfred Schuon e-logistics24 GmbH und der Alfred Schuon Kft. werden aus Gewinnrücklagen aufgestockt.
Alexander Schuon, der mittlerweile Prokurist im Unternehmen ist, wird zum 1. Januar 2016 vertretungsberechtigter Geschäftsführer der Alfred Schuon GmbH und der Alfred Schuon e-logistics GmbH. Letztere erwirbt Ende des Jahres das 5,3 Hektar große Wössner-Areal in Sulz am Neckar. Die ehemaligen Produktionsgebäude werden für rund acht Millionen Euro zu Lager- und Logistikhallen umgebaut und im Februar des folgenden Jahres in Betrieb genommen.
Die ungarische Alfred Schuon Kft. kauft in direkter Nachbarschaft zum neuen Daimler-Werk in Kecskemét ein Grundstück.
Der bisherige Alleingesellschafter Theo Schuon schenkt seinen drei Kindern jeweils 15 Prozent der Unternehmensanteile an den Firmen Alfred Schuon GmbH und Alfred Schuon e-logistics24 GmbH.
Im September wird gemeinsam mit Björne Raetzell die PTC Professional Training Center GmbH gegründet.
Im März gründet Schuon zwei weitere Unternehmenstöchter in Haiterbach. Die Alfred Schuon e-logistics24 GmbH verfügt über ein Stammkapital von 25.000 Euro, alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer wird Theo Schuon. Die neue Gesellschaft kauft das 2,8 Hektar große ehemalige Schlecker-Lager in Empfingen und baut das Gebäude zu einem Logistik-Center mit 13.000 Quadratmetern um. Parallel wird die Personal-Service GmbH mit einem Stammkapital von 50.000 Euro angemeldet, deren Ziel die Akquisition, Ausbildung und Vermittlung von kaufmännischem und logistischem Personal ist.
Im März beginnt der Bau eines zweiten Solarparks mit einer Leistung von 10,7 Megawatt pro Jahr in Tagewerben. Die Baurechte hatte Schuon im Vorjahr an die Wirsol Projektverwaltungs GmbH verkauft, die 16,5 Millionen in das Projekt investiert. Die Anlage wird schlüsselfertig an Schuon übergeben.
Im September erwirbt Schuon dank der Unterstützung durch die Firma Boysen das Logistikgebäude „Lager 3 + 4“, das zwischenzeitlich an die Bank veräußert worden war. Für beide Unternehmen ist das der Startschuss für eine sehr gute Partnerschaft.
Mit Bianca Kuppetz, die den Ladungsverkauf in der Spedition übernimmt, tritt auch das dritte Kind ins Familienunternehmen ein. Zudem wird die Haiterbacher Unternehmenszentrale nahezu komplett renoviert. Ein Bild vom neu gestalteten Verwaltungsgebäude mit seinen modernen Büro- und Sozialräumen machen sich die Kunden bei der Einweihungsfeier im Juni.
Im September endet die vierjährige Überwachungsfrist durch den Insolvenzverwalter.
Um die neuen Lenk-, Ruhe- und Arbeitszeiten zu kontrollieren, werden alle Fahrzeuge mit dem innovativen Telematiksystem „Fleetboard“ ausgestattet. Auch in Sachen Personalmarketing geht Schuon kreative Wege: Mit Promo-Aktionen auf Autobahnraststätten werden neue Kraftfahrer gewonnen, parallel steigt die Zahl der Auszubildenden auf 15.
Auf dem Gelände der ehemaligen Alfred Schuon GmbH Weißenfels in Tagewerben geht der erste Solarpark ans Netz. Die Investitionen für die Anlage, die jährlich etwa 2,3 Megawatt produziert, belaufen sich auf 8,5 Millionen Euro. Im Oktober wird die Schuon Solarpark Süd GmbH mit einem Stammkapital von 100.000 Euro gegründet.
Zum 1. Januar 2006 steigt auch Alexander Schuon in das väterliche Unternehmen ein. Zuvor hatte der studierte Diplom-Betriebswirt ein Jahr lang Erfahrung in einem Münchner Logistikunternehmen gesammelt.
Die Schuon Solarpark GmbH wird gegründet.
Theo Schuon stabilisiert das Unternehmen. So können das Transportvolumen bei einigen bestehenden Kunden deutlich ausgebaut und stetig neue Kunden gewonnen werden. Im Jahr 2004 erwirtschaftet die neue Schuon-Gruppe wieder einen Gesamtumsatz von 26 Millionen Euro. Rund vier Millionen Euro werden in Neufahrzeuge investiert, um den Fuhrpark auf den neuesten technischen Stand zu bringen.
Durch den unermüdlichen Einsatz von Theo Schuon und den verbliebenen 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingt es im Oktober 2004, das Insolvenzverfahren abzuwenden. Beim Amtsgericht Tübingen wird die Fortführung der Alfred Schuon GmbH einstimmig beschlossen. Theo Schuon wird zum Alleingesellschafter und alleinigen Geschäftsführer bestimmt. Das Unternehmen konzentriert sich auf das Haupt-Geschäftsfeld: den Transport von voluminösen Gütern in ganz Europa. Die Niederlassungen in Österreich und Ungarn bleiben als Tochterfirmen der Alfred Schuon GmbH erhalten, der Standort in Italien wird abgewickelt. Zudem erwirbt Theo Schuon die 55 Hektar großen Grundstücke in Weißenfels aus der Schuon GbR.
Tochter Sandra Grimm steigt ins Unternehmen ein und unterstützt ihren Vater bei den Marketing- und Vertriebsaktivitäten.
Nachdem im Vorjahr die Deutsche Post Kontraktlogistik GmbH ihren Vertrag vorzeitig gekündigt hat, muss die Alfred Schuon GmbH wegen der anhalten Konjunkturflaute im April 2003 Insolvenz anmelden. Kurze Zeit später folgen die Alfred Schuon Logistik GmbH und die BS Möbel-Logistik + Spedition GmbH. Im Rahmen der Insolvenzabwicklung wird die Schuon-Gruppe in drei Unternehmen aufgeteilt:
- Alfred Schuon GmbH, Internationale Spedition + Logistik
- Gebrüder Schuon Logistik GmbH (Gesellschafter: Horst und Willi Schuon, Geschäftsführer: Horst Schuon)
- Schuon Transportbeton GmbH (Gesellschafter und Geschäftsführer: Reiner Schuon)
In ihrer 50-jährigen Geschichte hat sich die Schuon-Gruppe zu einem Transport- und Logistikspezialisten entwickelt. Mittlerweile beschäftigt das internationale Unternehmen rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat 280 disponierte Fahrzeuge im Fuhrpark. Bei den Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag überzeugen sich 18.000 Besucherinnen und Besucher von den Leistungen des Unternehmens. Der aufwendig zum Jubiläum gestaltete Schuon Super-Truck gewinnt auf dem Nürburgring den 1. Preis als schönstes Fahrzeug.
Um den anspruchsvollen Wünschen der Kunden bei internationalen Lieferungen noch besser gerecht zu werden, gründet die Alfred Schuon GmbH eine dritte Tochtergesellschaft in Europa. 1999 wird die Konzession von der Firma Sparer erworben und im niederösterreichischen St. Pölten die Alfred Schuon GesmbH angemeldet. Die Fahrzeuge müssen für den Fernverkehr ausgetauscht werden.
Das neue Schuon Logistikcenter markiert mit rund 22 Millionen D-Mark die bisher größte Einzelinvestition des Unternehmens. Der Baubeginn erfolgt 1998, nach einer Rekordbauzeit ist es bereits im Januar 1999 bezugsfertig. Neben einem Hochregallager mit 27.000 Palettenstellplätzen stehen rund 15.500 Quadratmeter Kommissionier- und Sortierfläche sowie 1.500 Quadratmeter neue Büro- und Sozialräumen zur Verfügung. Mieter ist die Deutsche Post Kontraktlogistik GmbH.
Ebenfalls im Jahr 1998 wird der 200. Lkw für die Schuon-Flotte zugelassen. Für weitere Lageraktivitäten erwirbt die Alfred Schuon GbR ein zwei Hektar großes Grundstück an der Straße Kurze Umbrüche und baut die vorhandenen Fertigteilhallen zum Logistik-Gebäude „Lager 3 + 4“ um.
Der Großkunde Dow Chemical will Schuon auch als Logistiker und Transporteur für das Werk im ungarischen Veszprém gewinnen. Um das zu realisieren, wird die Spedition DUNA inklusive Konzession übernommen und vor Ort mit der Alfred Schuon Kft. eine weitere Auslandstochter gegründet.
Parallel erfolgt der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes und einer Lagerhalle mit 2.000 Quadratmetern Logistikfläche in Fabriano (Italien). Zudem erwirbt Schuon weitere Grundstücke in Haiterbach.
Als eine der ersten Firmen in der Region entscheidet sich Schuon 1994, die internen Abläufe mit der Zertifizierung DIN ISO 9002:1994 zu dokumentieren. Das externe Audit führt der TÜV-Management-Service aus Mannheim durch. Im Frühjahr nimmt Theo Schuon das Zertifikat entgegen.
Wegen des hohen Preisdruckes im Markt wird die Alfred Schuon GmbH Weißenfels abgestoßen. Für das Betonwerk erhält Schuon rund neun Millionen D-Mark, die Grundstücke mit einer Größe von circa 55 Hektar verbleiben im Unternehmen.
Zu Beginn der 1990er-Jahre erhält der Trend zum “Logistik-Outsourcing” Einzug in die Industrie. So kommt auch die Möbelfirma Rolf Benz mit der Anfrage auf Schuon zu, die Versandabteilung und den gesamten Fuhrpark zu übernehmen. Gemeinsam wird dafür die BS Möbel-Logistik + Spedition GmbH gegründet. Die neue Unternehmung kümmert sich um die Disposition und liefert die hochwertigen Polstermöbel aus. Weitere namhafte Hersteller wie Ruf-Betten (Rastatt), Wössner (Sulz) und Gutekunst (Oberschwandorf) sind von dieser Idee begeistert und schließen sich schnell an.
Die Alfred Schuon GmbH feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Über 10.000 Besucherinnen und Besucher finden den Weg zu den Jubiläumsveranstaltungen in Haiterbach. Neben der Besichtigung von Fahrzeugen und Lagerhallen gibt es ein großes Festzelt, in dem die Band Truck Stop und das Musikantenstadl für die musikalische Untermalung sorgen. Alfred Schuon selbst erlebt das Jubiläum seines Unternehmens noch, ist aber bereits von langer Krankheit gezeichnet. Im Oktober verstirbt der 64-jährige Unternehmensgründer.
Nach der Wende war es für Schuon eine Selbstverständlichkeit, sich beim wirtschaftlichen Aufbau im wiedervereinigten Deutschland zu engagieren. Dazu werden in Sachsen-Anhalt die Alfred Schuon GmbH Weißenfels gegründet und mehrere Grundstücke erworben, auf denen ein Transportbetonwerk und ein Bürogebäude zur Disposition der Fahrzeuge errichtet wird.
Für den zukünftigen Grundstückserwerb wird in Haiterbach die Schuon GbR angemeldet.
Mit der Alfred Schuon s.r.l. wird im italienischen Fabriano die erste Auslandungsniederlassung gegründet. Für den Betrieb wird vor Ort in ein Grundstück, den Bau eines Verwaltungs- und Logistikgebäudes sowie einen eigenen Fuhrpark investiert.
Mit dem Erwerb einer 6.250 Quadratmeter großen Lagerhalle, zu der auch etwa zwei Hektar Freifläche gehören, ruft Schuon 1985 die Lager- und Logistiktätigkeit ins Leben. Für die Bewirtschaftung wird die Schuon Lager GmbH gegründet. 1986 folgt der Bau einer Tennishalle im Haiterbacher Industriegebiet, deren 1.800 Quadratmeter ab 1988 als „Lager 2“ genutzt werden.
Im Zuge der Partnerschaft mit Dow Chemical, einem international tätigen Chemieunternehmen, wächst der Fuhrpark auf zwölf Jumbo-Fahrzeuge an. Durch den Kauf weiterer Fernverkehrsgenehmigungen setzt sich diese Entwicklung in den Folgejahren fort.
Die Alfred Schuon GmbH beendet die Tätigkeit als Subunternehmer im Jumbo-Bereich und stellt auf direkte Aufträge um. Als erste Kunden können das Goodyear-Reifenwerk in Philippsburg sowie Daimler-Benz in Sindelfingen gewonnen werden. Auch die Auslandsaktivitäten von Schuon beginnen zu boomen.
Im Jahr 1981, pünktlich zum 30-jährigen Bestehen, wird auf dem Betriebsgelände im Haiterbacher Industriegebiet der Neubau der Firmenzentrale eingeweiht. Der Umzug erfolgt mitsamt dem mittlerweile 25 Mercedes-Fahrzeuge umfassenden Fuhrparks. Neben einem großzügigen Verwaltungsgebäude stehen eine modern ausgestattete Kfz-Werkstatt und eine Lkw-Waschanlage zur Verfügung.
Zum 1. April 1979 wird die Einzelfirma zur Alfred Schuon GmbH umgewandelt. Alle vier Söhne steigen als Gesellschafter in das Unternehmen ein, Theo Schuon wird zum alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer bestellt. Als eine seiner ersten großen Amtshandlungen kauft er ein etwa drei Hektar großes Areal im Haiterbacher Industriegebiet, um das Unternehmen vergrößern zu können. Für die Einebnung des Geländes müssen rund 180.000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Um mit diesen riesigen Mengen fertig zu werden, ist wieder einmal großer Einfallsreichtum gefragt: Kurzerhand wird ein provisorisches Schotterwerk errichtet und eine Fahrzeugwaage angeschafft. Somit kann das zerkleinerte Material verkauft und für den Feld- und Waldwegbau in und um Haiterbach eingesetzt werden.
Alfred Schuon steigt als Subunternehmer bei der westfälischen Spedition Westermann (Münster) ein. Da die vorhandene 25-Tonnen-Genehmigung in drei Zulassungen aufgesplittet wird (2 x 8,5 Tonnen, 1 x 8 Tonnen), können insgesamt drei Jumbo-Lastzüge eingesetzt werden. Zum 25-jährigen Firmenjubiläum im Juni ist das Unternehmen auf 15 Mitarbeiter und ein halbes Dutzend Fahrzeuge angewachsen.
Alfred Schuon erwirbt die erste rote Fernverkehrsgenehmigung und begründet damit einen weiteren Geschäftszweig. Mit dem Kauf erhält er vom Vorbesitzer auch die Konzession als Güterkraftverkehrsunternehmer für die Deutsche Bundesbahn. Fortan übernimmt das Unternehmen Transportaufträge zu Verladern, die die Bahn wegen fehlender Gleise nicht selbst erreichen kann. Mit den neuen Aufgabenbereichen wächst auch der Fuhrpark in den 1970er-Jahren gewaltig an. Speziell für den Fernverkehr werden mehrere Lastzüge mit Plane angeschafft.
Nach Ableistung seines Wehrdienstes tritt Theo Schuon zum 1. Oktober 1972 vollständig ins Unternehmen ein. Da er während seiner Bundeswehrzeit einen Lkw-Führerschein sowie einen Betonprüfer-Lehrgang absolviert und nebenher die Erlaubnis für die Führung eines Güterkraftunternehmens im Fernverkehr erworben hat, wird er als kaufmännischer Angestellter, Lkw-Fahrer und Betonmischmeister eingestellt. Der Fuhrpark wird um weitere Kipperlastzüge und die ersten Großvolumen-Kipper erweitert, um künftig auch Transporte für das Liapor-Werk in Schömberg im damaligen Landkreis Balingen zu übernehmen.
Am 1. April 1971 wird das neue Werksgelände am Breitenäckerweg bezogen, auf dem ein wesentlich größeres Wohn-, Büro- und Werkstattgebäude zur Verfügung steht. Parallel wird auch im Betonwerk der Betrieb aufgenommen, in dem fortan der erste vollautomatisch hergestellte Beton produziert wird. Theo Schuon kann nur noch vormittags im Unternehmen unterstützen, da er nachmittags seinen 18-monatigen Wehrdienst in Böblingen ableisten muss.
Da das bestehende Betriebsgelände im Zuge der Geschäftsausweitung schnell zu klein wird, kauft Alfred Schuon 1969 auch das angrenzende Grundstück. Ein Jahr später erwirbt er zusätzlich ein Hektar Land im Haiterbacher Industriegebiet, um dort ein Betonwerk zu errichten.
Bereits Anfang der 1960er-Jahre hatte Alfred Schuon wegen des anhaltenden Hausbau-Booms das Marktpotenzial von Fertigbeton erkannt. 1966 erwirbt er kurzerhand ein Betonmischer-Fahrzeug und errichtet im alten Steinbruch an der Obertalheimer Straße ein Zementsilo. Für die Wasserversorgung wird der Haiterbach angezapft. Schon damals beweist Alfred Schuon seine unternehmerische Weitsicht: Per Radlader wird das Sand- und Kiesmaterial mitsamt dem Zement über eine eigens installierte Blechrutsche direkt in den Betonmischer gefüllt und dort vermischt. Somit versorgt er die „Häuslebauer“ in der Region als einer der Ersten mit Transportbeton. Der Kauf eines zweiten Fahrzeugs ermöglicht die Belieferung der Baustellen im fliegenden Wechsel.
Am 1. April wird Sohn Theo als Aushilfe eingestellt. Zu seinen Aufgaben zählen die Lkw-Wäsche sowie die Rechnungsstellung per Schreibmaschine. Die Rechnungen werden sonntagsmorgens geschrieben und anschließend mit dem Fahrrad zugestellt.
1958 wird nach vierjähriger Bauzeit der erste Firmensitz am Breitenäckerweg in Haiterbach bezogen. Auf dem Werksgelände gibt es zwei Wohnungen, zwei Lkw-Garagen sowie eine Montagegrube, was für damalige Verhältnisse weit überdimensioniert ist. Zwei Jahre später werden ein zweiter Lkw angeschafft und der erste Mitarbeiter eingestellt.
Bereits nach einem Jahr leidet der Lkw unter den ständigen Überladungen und muss ersetzt werden. Alfred Schuon entscheidet sich erneut für einen Mercedes-Benz, für den er einen stolzen Kaufpreis von 18.900 D-Mark zahlt. Ab Mitte der 1950er-Jahre folgen Aufträge für Kiesladungen aus dem Raum Rottenburg und Sandladungen aus dem Rheintal. Ein Anhänger verdoppelt die Transportmöglichkeiten.
Da das Geld, das Alfred Schuon als Geselle verdient, vorne und hinten nicht für seine Familie reicht, schmiedet der 24-Jährige den Plan, sich als Fuhrunternehmer selbstständig zu machen. Dazu kauft er bei der Firma Wackenhut in Nagold einen gebrauchten Lkw, einen Kipper vom Typ Mercedes 124 mit zulässigem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Am 22.6.1951 meldet er sein Gewerbe auf dem Haiterbacher Rathaus an. Die Stadt Haiterbach befindet sich zu diesem Zeitpunkt noch im Wiederaufbau, in fast jedem Haus wird noch Landwirtschaft mit Kuhgespannen betrieben. Als einer der wenigen Motorisierten übernimmt er zur großen Erleichterung der örtlichen Bauern deren Misttransporte. Zudem erledigt er Fuhrdienste für das Schotterwerk Gebr. Geiger in Untertalheim. Sonntags wird der Lkw gerne auch für Ausflugsfahrten des Haiterbacher Sportvereins genutzt.
Alfred Schuon wird am 13. Februar 1927 in Haiterbach geboren. Nach seiner Schulzeit beginnt er im Maurerbetrieb seines Onkels eine Lehre. Diese wird 1944 unterbrochen, als der damals 17-Jährige zum Wehrdienst eingezogen wird. Nach kurzer Grundausbildung ist er zum Schutz des Leuna-Werkes im heutigen Sachsen-Anhalt stationiert. Mit Kriegsende gerät er in Gefangenschaft, aus der er jedoch 1946 entkommen kann. Zu Fuß tritt er von Hannover aus den Heimweg an und nimmt seine Lehre wieder auf. Als Maurergeselle arbeitet er zunächst bei seinem Onkel, später bei der Firma Graf & Sohn. Anfang 1949 heiratet Alfred Schuon seine Frau Liesel, geb. Rapp, und im November kommt Theo, der erste von vier Söhnen, zur Welt.